Schloss Heiligenkreuz
Schloss Heiligenkreuz, seit mehr als 40 Jahren zur Stadt Herzogenburg gehörig liegt eingebettet in einer lieblichen Hügellandschaft mit weitem Ausblick ins Tullnerfeld.
Die Entstehung geht auf die Auffindung der Marienstatue, die am Hochaltar der Wallfahrtskirche zu sehen ist, zurück. Für diese Figur ließ der damalige Schlossherr Jakob Freiherr von Tepsern 1733 eine Kapelle bauen, die er von Paul Troger mit einer Darstellung "Maria Himmelfahrt" prachtvoll freskieren ließ.
Der Wallfahrerstrom, der dann einsetzte, veranlasste den Schlossherrn seinen Wohnsitz von Gutenbrunn auf den Berg zu verlegen. Er berief Johann Ohmeyer, einen Schüler Hildebrandts, als Baumeister. Dieser gestaltete den langgestreckten Schlosstrakt samt 2 Türmen auf der Nordseite.
Nach dem Tode Tepserns kam die Herrschaft Gutenbrunn an den Weihbischof Franz Anton Marxer. Dieser war der Beichtvater Maria Theresias und ein großer Wohltäter verwaister Kinder. Er baute u.a. das Waisenhaus für Mädchen am Rennweg in Wien. Franz Anton Maulbertsch war ein sehr kunstsinniger und baufreudiger Mensch und, was heute erstaunlich klingen mag, er spielte Lotterie und gewann einmal 35.000 und nochmals 60.000 Goldgulden. Mit Hilfe dieses Geldes ging er daran, Heiligenkreuz so auszubauen, wie es sich heute präsentiert.
Er holte namhafte Künstler nach Heiligenkreuz, so Franz von Hohenberg-Hetzendorf, der den Hochaltar gestaltete und Franz Anton Maulbertsch als Maler der Wallfahrtskirche. Die Gebrüder Moosbrugger stuckierten das Stiegenhaus im Schloss. Franz Anton Marxer vervollständigte 1760 den Bau zu einem Geviert. Auf der Westseite entstand ein Alumnat, das bis 1806 Bestand hatte.
Als er mit dem Bau fertig war, schenkte er die Gutsherrschaft der Diözese Passau als Sommersitz. 1785 entstand durch Kaiser Joseph, dem Sohn Maria Theresias, dann die Diözese St. Pölten und gleichzeitig wurde die Leibeigenschaft mit dem Robottablösesprotokoll für die Grundherrschaft aufgehoben. Die Diözese war durch die Errichtung des ehemaligen Augustinerstifts in St. Pölten ohne Leibeigenschaft nicht an der Herrschaft interessiert, so dass es zu einer öffentlichen Versteigerung kam. In 20 Jahren waren 13 verschiedene Besitzer verzeichnet, der letzte Eigentümer war Baron Reichenbach, ein bekannter Naturforscher und Techniker, der sein Vermögen bei diversen Experimenten einbüßte, so dass der Besitz 1858 von der Familie Figdor gekauft wurde und bis heute in ihrem Besitz verblieb.
Die Kriegsereignisse hinterließen im Schloss und auch an vielen anderen Kunstdenkmälern unseres Landes erhebliche Schäden und nur mit Hilfe von Land und Bund und vor allem großem finanziellem und persönlichem Einsatz der Familie gelang die Wiederherstellung der Gebäude. Von 1964 bis vor wenigen Jahren war im Schloss die Barockgalerie des Landes N.Ö. untergebracht. Jetzt wird mit verschiedenen Ausstellungen immer wieder versucht, dem Publikum die Besichtigung des Schlosses zu ermöglichen. Während der Sommermonate finden seit 45 Jahren musikalische Matineen im Festsaal und der Trogerkapelle statt.
Besucherinformation:
In den Sommermonaten (Juni, Juli, August) finden Sonntagsmatineen mit bekannten Künstlern statt. Geöffnet von 1. April bis 31. Oktober von 10.00 bis 17.00 Uhr (außer Montag)
Tel. 02782/840 97
Fax 02782/840 97-4
Mobil 0676/735 38 83
anne-marie.figdor@gmx.at
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